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Sonntag, 18. September 2011

Beginn der Umschulung zur Heilpädagogin

Am 13. September habe ich meine Umschulung zur Heilpädagogin an der Fachakademie für Heilpädagogik begonnen. 

Ich freue mich auf diese zwei Jahre, auch wenn das einen ziemlichen Spagat zwischen Schule und Sport bedeutet. Andere Leistungssportler schaffen das auch, darum bin ich zuversichtlich. Natürlich ist es wichtig, alles gut zu strukturieren. 

Leider werde ich einiges - wie z. B. meine Übungsleitertätigkeit beim ESV - erstmal "auf Eis" legen müssen. Das tut mir sehr leid, weil ich daran viel Spaß hatte, "die Kids" gern trainiert habe. Aber ich bin ja nicht weg, ich mach nur ne Pause :-)

Wen noch mehr interessiert, was Heilpädagogen so machen, den möchte ich bitten HIER zu klicken. 

Donnerstag, 6. Januar 2011

Jahreswechsel und Endspurt vor der Weltmeisterschaft

Heute ist der 6. Januar, ich werde mich gleich zum Krafttraining hinbewegen, damit die Muckis vor Neuseeland nicht auf "standby" schalten. Ansonsten läuft alles rund für die WM. 

Es ist so ein Gefühl zwischen "ich freu mich", "normaler Aufregung" und "hoffentlich denk ich an alles"! Zudem stellt sich mittlerweile auch ein bisschen was Unwirkliches ein, das man schwer in Worte fassen kann. Ich flieg zu einer WM, das ist großartig, doch glauben tu ich es wohl erst, wenn ich dort bin!!

Silvester hab ich dieses Jahr mit Sabine und meiner Nachbarsfamilie gefeiert. Es war sehr entspannend, einfach schön und wir hatten viel Spaß. (HIER sind noch ein paar Fotos)

Sonst kauf ich mir keine Knaller, doch dieses Jahr hab ich mir so ein Teil geholt, das 60 Mal alleine schießt. Ich dachte, es wäre vielleicht ganz gut, auf diese Weise all die "bösen Geister" vom letzten Jahr zu vertreiben. Denk jetzt mal, die sind weg ;-)

Nun sitze ich hier, die Packliste ist fertig, der schwächelnde Christbaum entsorgt, der Koffer steht am Balkon - kann aber erst am Sonntag gepackt werden, sonst bekommen die Katzen jetzt schon einen zuviel. 

Ich wünsche Euch allen nochmal auf diesem Weg ein gutes 2011 in allen den Belangen, wo Veränderungen stattfinden, wo etwas erledigt und geschafft werden muss. Natürlich auch Gesundheit und so, aber da hab ich die Erfahrung gemacht, dass letzteres nur sehr schwer beeinflussbar ist. 


Samstag, 25. Dezember 2010

Birgits Weihnachtskolumne

Es ist der 1. Weihnachtsfeiertag und ich dachte so, ich könnte Euch mit ein paar meiner Gedanken zum diesjährigen Fest "beglücken".

Bin gestern noch am Friedhof gewesen, hab meiner Mama ein Christbäumchen aufs Grab gestellt, weil sie das immer so gern hatte. Hab mich neben dem Grab in einer nassen Schneeschicht festgefahren, konnte aber alles platzieren und hielt dann erstmal inne. Im April 2011 sind es vier Jahre, dass sie nun dort liegt, mir kommt es vor als wären es erst ein paar Monate. Am Friedhof zerreißt es mir immer fast mein Herz, zu Hause ist es besser. 

Als ich da so saß, sprach mich von hinten ein Mann an: "Mei, is immer traurig am Friedhof, gell?! Ja, und behindert sans a no!"

Die Kombination dieser beiden Fakten, das war schon irgendwie witzig, hat mich schlagartig aufgeheitert. Ich blieb dann auch nicht mehr lang, weil ich Angst hatte, dass ich "schneetechnisch" nicht mehr gut heimkommen würde. 

War irgendwie ne Wahnsinnshektik in den U-Bahnen und vor dem Einkaufszentrum. Bei mir war's schön ruhig. Ich hab zu Hause langsam alles fertig gemacht, das Bäumchen geschmückt... 

Wie und durch was "Weihnachten bei einem einkehrt", das ist oft schwer nachzuvollziehen, aber als ich dann im Wohnzimmer saß, der Weihnachtsbaum erleuchtet war, die Kerzen am Adventskranz brannten, sich die Katzen auf dem Sofa einfanden, da war's einfach Weihnachten!

Für viele ein Horror: allein am Heiligen Abend. Für mich ein Geschenk. Ein Geschenk, sich wieder auf das Wesentliche dieses Festes besinnen zu dürfen, auf den Ursprung: die Geburt Jesu Christi. Ich kenne mehr Menschen, für die Weihnachten nur die Bedeutung des gemütlichen Familienfestes hat, als die für die Weihnachten wegweisend ist. 

In den letzten Wochen hab ich viel darüber hören müssen, wie furchtbar die Kirche, etc. ist und warum man nicht an Gott glauben sollte. Doch all diese Menschen feiern Weihnachten, sie feiern auch Ostern. Fragt sich nur, warum?!?

Wie auch schon in den letzten Jahren hab ich viel nachgedacht an diesem Abend. Nichts Trübseliges oder so, mehr über mich und meinen Platz auf dieser Welt. Und ich leg dann auch immer "symbolisch" meinen Dank für viel Gutes in meinem Leben, aber auch meine Bitten "in die Krippe". 

Und Gnade ist es, wenn dann Ruhe bei einem einkehrt, wenn es so scheint als würde die Welt ein wenig innehalten, wenn man zufrieden mit dem ist, was man hat, wenn sich das Gefühl breit macht, beschenkt worden zu sein. (Das bin ich materiell sowieso wirklich geworden, von guten Freunden mit sehr durchdachten Gaben! DANKE)

Und was gestern begonnen hat, das hat sich heute am 1. Feiertag fortgesetzt: Kein Stress, nur meine Kampfschmuser, die dauernd gestreichelt werden wollten, lecker Essen und einfach da sein oder was tun zu müssen. Schön, mein Weihnachten! 

Freitag, 19. November 2010

Brucker-Biofeedback in der Schön-Klinik München Harlaching

Der Eintrag kommt etwas spät, aber ich bin voll in den Vorbereitungen fürs Trainingslager in Kienbaum, ich kam einfach nicht dazu. 


mit Chefarzt Dr. Peter Bernius
Vom 25. bis 29. Oktober bin ich zu einer Intensivtherapiewoche (Brucker-Biofeedback) in der Schön-Klinik in München-Harlaching gewesen. 

Gegen die Ataxie, wegen der ich im Rollstuhl sitze, kann man außer Krankengymnastik und Ergotherapie so gut wie gar nichts machen. Das fast tägliche Training ist mein Krankengymnastikersatz und bisher bin ich so auch ganz gut vorangekommen. Trotz allem bin ich natürlich sehr offen, für alles, was daneben  noch helfen kann und als ich vom Brucker-Biofeedback gehört habe, auch dass das einzige Behandlungszentrum Europas in München ist, da musste ich nicht mehr viel nachdenken. 

mit Ralf Nickel vom Brucker-Biofeedback
Einige werden jetzt wahrscheinlich lächeln, aber ich fand's ganz angenehm, auf der Kinder- und Jugendstation untergebracht zu sein. Die Atmosphäre war klasse, mal nicht so krankenhausmässig. 




Das Brucker-Biofeedback ansich ist wahnsinnig anstrengend, durchaus vergleichbar mit Krafttraining. 
Es wird vorher genau besprochen, was man verbessern möchte, dann misst das Behandlungsteam die Stärke der Muskelaktivität in dem betreffenden Areal aus und schon geht's los. Man bekommt so Aufklebelektroden an die Muskeln dran, die man wieder besser kontrollieren lernen soll. Dazu sieht man seine Bewegung anhand von Kurven auf einem kleinen Monitor. Ziel ist es, die Bewegung in einen bestimmten Bereich reinzukriegen, dort auch möglichst lange zu halten. Das Halten ist definitiv das Schwerste, aber je länger man es mal halten kann, desto größer ist die Chance, dass "das Hirn" es ansatzweise lernt. 

Klar, dass nach einer Intensivtherapiewoche noch nicht DER Erfolg da sein kann, ABER ,und das hat mir am besten gefallen, es wird einem sehr schnell klar, wo es hingehen kann, wenn man stetig weiterübt. Mit dem, was nicht geht, damit bin ich schon mehr als genug konfrontiert, zu erleben, dass so manches gut klappt, das ist echt toll. Ist einfach ein gutes Gefühl. 

Die nächste Intensivtherapiewoche ist im März 2011 geplant und irgendwie freu ich mich schon drauf, bin voll motiviert!

(Die Fotos wurden von Frau Scheyerl, der "Pressefrau" der Klinik gemacht und wahrscheinlich noch im November kommt eine kurze Notiz in der Rubrik Aktuelles auf der Klinikhomepage.)

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Anne zu Besuch in München

Die Anne (aus meinem Nationalteam) war bei mir zu Besuch in München. (Bzw. hat ihr Sabine netterweise Asyl gewährt, weil mein Bad nicht rollstuhlgängig ist...)


So wurde der Gast aus Hessen erstmal in ein bißchen bayerische Kultur auf dem Oktoberfest eingeführt (obwohl man ja gerade die die Kultur oftmals suchen muß, aber auf der historischen Wiesn wars richtig schön im Zelt!). Anschließend ein super Blick vom Riesenrad über das weltgrößte Volksfest...


Also, ich fand's schön, jemand "mein" München zeigen zu können. Wir hatten echt Spaß, konnten viel unternehmen und am Sonntag fuhr die Anne zwar mit vielen Eindrücken heim, aber auch schon froh, die hektische Großstadt wieder verlassen zu können. 

HIER sind noch mehr Fotos!

Sonntag, 12. September 2010

Speedy Handbikeausfahrt Englischer Garten 2010

Gestern war die zweite, von der Firma Speedy organisierte, 
Handbikeausfahrt im Englischen Garten


Ich hab mir schon tagelang vorher überlegt, wie ich am besten mit dem Handbike und öffentlichen Verkehrsmitteln zur Gaststätte "Zum Aumeister" im nördlichen Teil des Englischen Gartens kommen könnte. 
Das ist gar nicht so einfach, denn mit dem Handbike vorne am Rolli dran wird das Ein- und Aussteigen in die U-Bahn und andere öffentliche Verkehrsmittel schnell unmöglich. Nur mit Rolli komme ich eigentlich überall rein, kann auch Rolltreppe fahren, aber mit dem Teil dran muß es schon ebenerdig rein- und rausgehen, sonst geht's einfach nicht. Sabine hat mir dann den entscheidenden Tipp gegeben. War lange unterwegs, war auch leicht abenteuerlich, aber das Wichtigste ist, daß man es einfach gemacht hat. 
 
Waren echt nette Leute mit dabei. Von ganz klein bis etwas älter, es war alles dabei. Fand ich gut. Wir sind eine kleine 10 km-Tour gefahren, waren danach noch im Biergarten. 
 


Und das ist der Alexander Zeibig (mit Freundin), der uns (mich) hier in Bayern servicemäßig immer so gut und engagiert betreut. An dieser Stelle mal lieben Dank!


Nach einer kurzen Stärkung im Biergarten wollte ich dann schon wieder in Richtung U-Bahnhof Freimann fahren, entschied mich aber ganz spontan, bei dem genialen Wetter (man weiß ja nie, wie lang das sich so hält...) quer durch den ganzen Englischen Garten und die Innenstadt zum Stachus zu fahren. Das ist schon ein ganz schönes Stück, aber ich hatte ja Zeit, mich trieb nichts. 
War genau die richtige Entscheidung. Da werde ich jetzt definitiv mal öfter fahren! 

Mittwoch, 7. Juli 2010

Ein Land zwischen Siegestaumel und Ernüchterung

Komme gerade vom Halbfinalspiel Deutschland - Spanien heim. (Wir haben alle zusammen in der Vereinsgaststätte vom ESV-München geschaut) 

Auf dem Heimweg in der S- und U-Bahn lauter ernüchterte, teilweise weinende Fans. Es war schon fast gespenstig ruhig in den überfüllten Bahnen. Wahrscheinlich war der Fall vom 4:0 gegen Argentinien einfach zu groß, die berechtigten Hoffnungen auf den Einzug ins Finale geplatzt. 
In meinem Haus sprach mich unten ein Asiate an, sagte in gebrochenem Deutsch wie traurig das doch wäre, dass wir verloren haben. Ich meinte, dass wir ja wenigstens noch um Platz drei spielen. Da erwiederte er: "Nein, das will ich nicht, ich will dass Deutschland gewinnt!! Ich wollte, daß MEIN Land den Titel holt!" 

So sind sie, unsere Mitbürger mit Migrationshintergrund. Ausgestattet mit sehr viel Stolz auf dieses Land, mit Treue, die "wir" ihnen immer mal wieder absprechen wollen. Bei der WM auf den Fanmeilen war das möglich, was sonst kaum passiert. Man feierte zusammen, lag sich in den Armen und trauerte heute gemeinsam. 

Egal, ob wir heute gewonnen oder verloren haben, die Weltmeisterschaft, unsere Mannschaft hat uns einen neuen Fußball-Sommer geschenkt, sie hat uns EIN Deutschland sein lassen, ungeachtet welcher Rasse und Herkunft man ist. Wir waren vereint, wir konnten stolz sein auf dieses Land. 

Mir bedeutet das besonders viel, weil ich noch in einer Zeit aufgewachsen bin, in der man es besser unterlassen hat, zu viel Vaterlandsliebe an den Tag zu legen. Über meiner Generation hing immer noch der Schatten des zweiten Weltkrieges, der Schatten, der uns in die Rolle der Deutschen gedrängt hat, die sich besser vorher entschuldigen sollten bevor sie überhaupt sagten, dass sie aus Deutschland kommen. Meine Eltern haben den Krieg noch als Kinder erlebt, bzw. lebten in der Nachkriegszeit. Deutscher zu sein wurde sofort mit Jugendvernichtung, Hitler und Nazis gleichgesetzt und wer zu viel deutsch war, der war automatisch noch schuldig. 

Deshalb bin ich unendlich dankbar dafür, erleben zu dürfen, was sich verändert hat, dass wir diese Zeit endgültig hinter uns gelassen haben. Es ist so befreiend. Das haben wir auch viel dem Fußball zu verdanken. Die WM 2006 hat viel angestoßen und auch jetzt, 2010, hat uns unsere Mannschaft wieder weit vorgeschossen. Wir sind zwar nicht im Finale, aber unser Land ist der Sieger. 

Lasst uns dieses Gemeinschaftsgefühl festhalten, vor allem auch im Blick auf all die, die "wir" oft an den Rand drängen. Deutschland, das sind all die, die sich mit diesem Land verbunden fühlen, die stolz darauf sind. Deutschland, das sind WIR ALLE! 

Und jetzt kämpfen wir einfach um Platz 3. Und ich hoffe, dass die Niederlande den WM-Titel holen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!