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Samstag, 29. Dezember 2007

Allen nur das Beste für 2008!!



Ich wünsche allen meinen Freunden, Bekannten, auch Verwandten und den Lesern dieses Blogs einen guten Jahreswechsel und nur das Beste für 2008!!
Versucht Euch stets ein Stückchen Himmel über Eurem Leben freizuhalten, dann läßt sich alles überstehen und selbst Regen erscheint auf diese Weise hell.
Bis zum neuen Jahr!! Eure Birgit

Zwischen den Jahren




Zwischen den Jahren, der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr, ist immer eine sehr seltsame Stimmung. Ein bißchen ist es als würde man über so eine Brücke gehen. Hinter einem, das alte Jahr läßt man zurück, kann sich aber nochmal umblicken. Vor einem, das neue Jahr ist bereits sichtbar, aber welche Wege genau einem sich eröffnen, das ergibt sich zuweilen "beim Gehen".
Für mich war das zurückliegende Jahr auf langen Strecken sehr leidvoll, nervtötend und hart. Letztes Jahr auf Silvester bin ich auf dem Klinikbalkon der onkologischen Klinik Bad Trissl gestanden. Meine Mutter lag im Zimmer im Bett, wir haben noch einen netten Abend verbracht, mit einer Musiksendung im Fernsehen, Diner for one und entspannenden Gesprächen. Kurz nach Mitternacht habe ich auf dem Klinikbalkon Wunderkerzen angezündet: ein paar für die Wünsche meiner Freunde und mehrere für meine ganz persönlichen Anliegen. Es ist nichts so geworden wie ich es mir für meine Mama und für mich gewünscht hätte.
Thornton Wilder hat mal folgendes gesagt:
"Ich habe mir viel den Kopf über den Sinn des Lebens zerbrochen. Jetzt scheint es mir Sinn genug, lebendig zu sein."
Das ist ein guter Satz und dazu noch ein besonders guter Vorsatz für 2008. Darauf läßt sich aufbauen!

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Mein Weihnachten 2008







Am Ende des zweiten Weihnachtsfeiertages angekommen ist es schwer, mein diesjähriges Weihnachten treffend zu beschreiben. Es war nicht nur anders, weil meine Mama nicht mehr da war, es war vom Ganzen her einfach anders.


Am Heiligen Abend selbst hat es mich kurzzeitig "seelisch" ziemlich zusammengefaltet. In dem Moment hatte ich das Gefühl, daß mich die Erinnerungen, die Trauer, mein verändertes Leben, das mich das alles zu Boden drückt. So ähnlich wie der Donner und der Blitz bei einem Gewitter sich langsam von einem entfernen, so ist auch diese Situation an mir vorbeigezogen. Die Weihnachtsstimmung war danach erfrischend klar, auch intensiv da und für mich war es ein schöner Abend. Auch dadurch, daß viele mit Karten, auch Geschenken an mich gedacht hatten. Ich habe mich über alles sehr gefreut, vor allem aber auch deswegen, weil es dadurch ein "normales" Weihnachten war, keines, in dem ich einsam vor ein bißchen lecker Essen sitze, sondern wo ich bei jedem Geschenk (auch jeder Karte) das Gefühl hatte, daß es liebevoll ausgesucht war. Es war ein bißchen wie als wäre jeder dann durch das Geschenk ein klein wenig bei mir anwesend.

Eines ist mir an dem Abend besonders klar geworden, daß ich jetzt wirklich "erwachsen" bin. Wenn die Mutter tot ist, dann ist man unweigerlich erwachsen, ob man das nun will oder nicht. Weihnachten ohne meine Mama wird nie wieder "wie früher sein", aber was ist in meinem Leben derzeit schon "wie früher" - eigentlich nur "ich selbst", mein Leben hat sich stark verändert.
Auf jeden Fall haben meine drei Katzen ein opulentes Katzenmenü serviert bekommen und es hat ihnen definitv geschmeckt. Irgendwie hatten sie einen recht spaßigen Abend: im Geschenkpapier spielen, in große Geschenktüten kriechen und alles anschauen, ob das auch was taugt, das die Birgit da ausgepackt hat.
Gemütlich bei Kinderpunsch und Plätzchen habe ich mir den Spielfilm über die Entstehung von Stille Nacht angeschaut, danach noch den Bergkristall. Beides für den Heiligen Abend ausgesprochen passend.
Am ersten Weihnachtsfeiertag habe ich dann das Riesenpaket von meiner Freundin aus den Staaten aufgemacht. Ich dachte, das wäre passend so, weil in den Staaten ja alles am Weihnachtstag ausgepackt wird. Sie hat "cat toys" mitgeschickt, mit denen sich meine Drei den ganzen Vormittag prima amüsiert haben.
Ich fand es schön, dieses Weihnachten: Kein Streß wegen irgendeinem Essen, kein Streit, keine Hektik, einfach so sein dürfen wie es einem gerade zumute ist.
Allein an Weihnachten, das muß nicht "einsam sein" bedeuten. Allein an Weihnachten ist nicht schlimm, für mich war es friedlich und beschaulich.

Sonntag, 23. Dezember 2007

Weihnacht ist auf Gottes weiter Erden...



Ich habe das von meiner Mutter gesprochene Gedicht:"Weihnacht ist auf Gottes weiter Erden..." bei youtube und myvideo eingestellt.

http://www.youtube.com/watch?v=BaJvX0v8708

Hier möchte ich meine Gedanken dazu festhalten.

Weihnacht ist auf Gottes weiter Erden, Weihnacht ist allüberall.

Eigentlich schön, daß Weihnachten einfach da ist, wir müssen uns nur drauf einlassen. Egal, wieviel Krieg und Streit es auf der Welt gibt - Weihnachten ist trotzdem da. Egal, ob Menschen versuchen, es weg zu diskutieren, ob sie es einfach auslassen - es ist trotzdem da. Glücklicherweise können wir nicht darüber entscheiden, ob Weihnachten existiert.

Vergiß oh Menschheit Leiden und Beschwerden

Das wäre toll, wenn ich das könnte, aber in diesem Jahr bin ich von Leid und auch körperlichen Beschwerden so überfrachtet, dass es mir schwer fällt das zu vergessen. Im Gegenteil, der Heilige Abend hält mir das verstärkt vor Augen.

Stimmt an, mit lautem Jubelschall, das Lied der stillen heiligen Nacht.

Trotzdem kann ich mich auch wirklich an/über Weihnachten freuen. Warum? Weil ich einige Menschen habe, die mir helfen, daß Weihnachten trotz allem erträglich und irgendwie schön wird.

Gott schenke Euch in dieser Zeit: den Frieden und die Weihnachtsseligkeit.

Wenn es jemand schafft, mir wirklich "inneren Frieden" zu schenken und ein Stück von der kindlichen Weihnachtsfreude, dann ist das Gott. All das laute "vorweihnachtliche Trara", der Konsumterror, die streßigen Vorbereitungen, das bringt sicherlich keine Weihnachtsseligkeit.

Aus des Gottes Kindleins Krippe wuchs empor der schönste Baum,

Damals hat Gott mit uns durch die Geburt von Jesus etwas Neues angefangen, der Weihnachtsbaum ist jedes Jahr ein lebendiges Symbol dafür.

fromm begrüßt von jeder Lippe

Selbst die eigentlich nicht so an Gott glauben, singen Weihnachtslieder, gehen einmal pro Jahr in die Christmette und irgendwie weckt dieses Weihnachtsgeschehen in vielen doch eine Art Ehrfurcht.

froh geschaut in jedem Traum.

Für meine Mutter war ein Weihnachten ohne Weihnachtsbaum nur halb so schön. Und sie hat oft von dem Weihnachten ihrer Kindheit geschwärmt, das so ganz anders gewesen war mit viel mehr Charme. (Kann ich mir gut vorstellen)

Weihnachtsbaum, du Baum des Lebens, aller Glanz der Welt erlischt,

Letztes Jahr in der Krebsklinik (mit meiner Mama) ohne viel "Schnickschnack" und den üblichen Vorbereitungen, da war mir wirklich so als wäre ich dem Stall greifbar nah. Die Klinik lag erhöht über der Kleinstadt Oberaudorf, vom Wald umgeben und dort war man Weihnachten wirklich sehr nah.

Weihnachtsbaum, dein Licht leucht immer, in jedes Menschenherz hinein.

Wie sehr ich mir das wünsche, kann ich gar nicht sagen.

Leucht den Alten und den Jungen,

Viele ältere Menschen sind allein, fühlen sich verlassen und einsam. Viele junge Menschen fühlen sich auch einsam, aber nicht, weil sie wirklich allein sind, sondern weil sie unserer hektischen, schillernden Welt unter gehen, es ist dann schwer, sich für das "richtige Licht" zu öffnen.

arm und reich in gleicher Pracht

Auch wenn die Unterschiede zwischen arm und reich immer größer werden, gerade auch an Weihnachten, vor Gott gibt es sie glücklicherweise nicht. Ich finde es beruhigend, daß niemand die Lichter am Weihnachtsbaum heller scheinen lassen kann nur weil er vielleicht reich ist. Egal wieviel man von dem Licht in sich aufnimmt, es bleibt immer gleich hell.

und von Deinem Licht bezwungen, weiche jedes Herzens Nacht.

Auf diesen letzten Satz des Gedichtes hoffe ich an diesem Weihnachten. Ich bin nicht die Erste und werde nicht die Letzte sein, die einen lieben Menschen verloren hat, das ändert halt leider nichts daran, daß ich furchtbar traurig bin. Die Menschen, die damals an der Krippe standen, die haben Geschenke mitgebracht, sind aber vor allem beschenkt nach Hause gegangen. Mal abwarten, ob es bei mir auch heller wird...

Freitag, 21. Dezember 2007

Warum ich am Heiligen Abend allein sein will...



Das Bild (oben) war letztes Jahr an Weihnachten auf Station 3 in der onkologischen Klinik Bad Trissl in Oberaudorf. Da habe ich noch mit meiner Mama dort gefeiert, es ging ihr zwar nicht gut, aber wir waren zusammen. Es war ein Heiliger Abend an dem ich viel über die Bedeutung von Weihnachten ansich nachgedacht habe. Bin lange in der Klinikkapelle gesessen und hatte irgendwie das Gefühl, dass dort auch ein paar Engelchen waren. Hört sich kitschig an, aber ich war geborgen - in was auch immer. Meine Mama hat ganz oft gesagt, daß es ihr so leid täte, daß ich gar nichts von Weihnachten hätte - ich konnte ihr hoffentlich klar machen, daß es mir am wichtigsten ist, daß ich bei ihr sein kann und daß es doch wirklich friedlich, gemütlich und auch besinnlich war. Kaum ein Weihnachten habe ich derart intensiv erlebt.
Und dieses Jahr ist sie nicht mehr da, fehlt mir unheimlich, mit Worten schwer auszudrücken. Deshalb möchte ich am Heiligen Abend allein sein, ich möchte weinen können, wenn mir danach ist und ich möchte der Erinnerung an meine Mama viel Raum geben (egal ob das "weh tut" oder nicht). Gerade Weihnachten ist so "familienorientiert", es wäre hart, in einer Familie Gast zu sein und all das mit zu bekommen, was einem jetzt schmerzlich fehlt.
Das heißt jedoch nicht, daß ich am Heiligen Abend wie ein "Trauerkloß" hier im Wohnzimmer sitzen werde, ganz sicher nicht. Meine Katzen bekommen einen "Leckerchen-Christbaum", meine Wenigkeit gönnt sich ein paar leckere Salate, wird beim Klang von Weihnachtsliedern besinnlich-ruhig diesen Abend feiern und ich glaube dran, daß jeder "in diesem Stall" seinen Frieden finden kann.

Samstag, 15. Dezember 2007

Mein Kommentar zum "Club der toten Dichter"

Diese Zeit braucht Menschen mit Ideen, Visionen und Charakterstärke. Sie braucht Menschen, die bereit sind auch aus Konventionen und Zwängen auszubrechen, die wagen, neue Wege zu gehen.
Menschen, die Geschichte geschrieben haben, wurden in ihrer Zeit zuweilen ausgelacht, geächtet und als Spinner oder Träumer eingestuft. Im Rückblick zeigt sich, dass es genau diese Menschen waren, die entscheidende Entwicklungen vorangetrieben, Gesellschaftsstrukturen aufgebrochen und Veränderungen bewirkt haben, von denen wir auch heute noch profitieren.
Mir wurde gestern erzählt, dass im Rahmen der Referendariatsausbildung der Film „der Club der toten Dichter“ daraufhin analysiert werden sollte, welche Fehler und Stärken die Person des Lehrers (John Keating) aufweist. Relativ am Anfang des Films weist der Lehrer seine Schüler an, das von der Schule vorgeschriebene Standardwerk der Literatur/Poesie zu zerreißen und sich auf neue Weg einzulassen, sich dem Unterrichtsstoff zu nähern. Der Dozent der Referendare übte Kritik an diesem Verhalten, weil die Schüler – zumindestens – das Buch hätten lesen sollen, um dann selbst zu entscheiden, ob sie es wirklich zerreißen wollen oder nicht.
Solche Feststellungen, gerade bei der Unterweisung angehender LehrerInnen, empfinde ich als kontraproduktiv, für mich zeugen sie von „geistiger Armut“.
„Der Club der toten Dichter“ ist für mich ein Paradebeispiel dafür, dass „alternative“ Lehrmethoden Schülern einen Weg eröffnen wie sie selbstbestimmt zu dem finden können was in ihnen steckt. Das Wissen unserer Zeit ist nicht nur etwas, das man in der Schule lernen und in sich aufnehmen muss, es eröffnet Möglichkeiten, darauf aufzubauen, sich anstecken zu lassen von einer Idee und sie weiter zu entwickeln. Voraussetzung dafür ist, dass einem der Stoff so vermittelt wurde, dass er etwas in einem auslöst. Dies kann Begeisterung sein, genauso wie Erstaunen oder Ablehnung. Aus Ablehnung kann auch etwas Sinnvolles entstehen: der Wunsch es besser, anders zu machen, etwas Eigenes dagegen zu setzen.
Viele unserer heutigen Unterrichtsmethoden lassen oftmals kein Ausbrechen, keinen Raum für eigene Ideen zu. Welcher Schüler würde es wagen, selbst wenn er das Buch vorher gelesen hat, ein Schulbuch (aus nicht Gefallen) zu zerreißen?! John Keating nimmt seinen Schülern diese Verantwortung (Schuleigentum zerstört zu haben) ab und schickt sie danach auf ein Abenteuer, sich selbst im Schulstoff verorten zu können. Eigene Lehren daraus ziehen zu dürfen und gibt ihnen die Chance wirklich ein „Individuum“, nicht nur ein „Mitläufer“ zu werden.

Unsere Jugendliche kranken daran, dass sie sich, um „in“ sein zu wollen, damit man dazugehört, Dingen und Menschen zu unterwerfen, die ihnen oftmals schaden. Ja, Unterordnung ist nötig, aber nicht um den Preis völliger Selbstaufgabe.
„Anders“ zu sein ist ein Geschenk, keine Schlappe oder Makel. Menschen, die „anders“ sind, können die Welt im Kleinen oder Großen verändern.
Für Schüler, für jeden Menschen, ist es wichtig, die Dinge auch von anderen Standpunkten betrachten zu lernen. Wer von dem überzeugt ist, was er tut, auch „in sich ruht“, der wird automatisch diszipliniert, den muss man nicht in die Disziplin zwingen. Wer versteht, wozu es hilfreich sein kann, sich bestimmte Sachverhalte anzueignen, der wird Leistung zeigen, weil er sie bringen will. Wer weiß, wohin er einmal will, wer sein Ziel für sich erkannt hat, der wird seinen Weg gehen.

Ich wünsche uns allen die Stärke, zu unseren Ideen und Idealen zu stehen. Ich wünsche uns, dass wir auch in harten, schweren Zeiten, das nicht aus den Augen verlieren, woran wir glauben. Ich wünsche denen, die den Sinn ihres Tuns in Frage stellen, dass sie den Mut haben, auch dann weiterzumachen, wenn die Situation verfahren scheint.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Danke dem "SZ-Adventskalender der guten Werke"

Das ist diese Spezialtastatur, die ich wirklich dringend benötige, damit das Tippen am PC nicht so mühsam und zeitraubend bleibt. Die Tasten sind größer und mit Hilfe der Abdeckplatte werden die Finger fixiert und können so nicht mehr auf andere Tasten rutschen. Zudem kann ich nur damit die Diplomarbeit und andere aufwendige Schreibarbeiten überhaupt alleine durchführen.

Die Krankenkasse hat mir dieses Hilfsmittel mit der Begründung abgelehnt, daß sie das nur bewilligen könnten, wenn ich nicht mehr sprechen könnte. Was das eine mit dem anderen zu tun hat, das kann ich echt nicht nachvollziehen. Das Arbeitsamt hatte leider "keinen Topf" für derartige Hilfsmittel, mein Sachbearbeiter hat sich aber dafür eingesetzt, daß mir der "SZ-Adventskalender der guten Werke" diese Tastatur finanziert. Ich hätte sie mir nicht kaufen können, sie ist sehr teuer.
Freude läßt sich oft schwer in Worte fassen, aber ich sehe seither sofort "mehr Land", weiß, daß die Diplomarbeit jetzt ins Machbare rückt, damit natürlich auch mein Abschluß des Studiums. Das macht mich sehr glücklich und dafür möchte ich auch an dieser Stelle den maßgeblichen Leuten nochmal ganz, ganz herzlichen Dank sagen!!!

Samstag, 8. Dezember 2007

Auf dem Weg nach Bethlehem...


Auf dem Weg nach Bethlehem bin ich auf der Suche, begegne ich mir selbst, gerate ich in Stürme, werde ich enttäuscht, gebe ich nicht auf.

Auf dem Weg nach Bethlehem lasse ich mich führen von der Stimme meines Herzens.


Sonntag, 2. Dezember 2007

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...



Stufen


Wie jede Blüte welkt und jede Jugend dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, blüht jede Weisheit auch und jede Tugend zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen. Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen. Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde uns neuen Räumen jung entgegen senden, des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
(Hermann Hesse)

Dieses Gedicht sagt sehr viel über meine derzeitige Verfassung aus. Ich hätte gern "mein Leben" im Ruhrgebiet zurück, würde einfach gerne dort weitermachen wo ich vor über einem Jahr "aufgehört" habe. Heiter soll ich, nach dem Gedicht, "Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen". Tja, ich würde mich lieber in so einem Raum seßhaft machen.
Doch so wie Hermann Hesse schreibt ist wohl wirklich wichtig, daß jedem Anfang ein Zauber inne wohnt, der uns beschützt und der uns hilft zu leben. Ich bin sehr gespannt, welcher Zauber mich erfassen wird, wenn ich jetzt wieder ganz zurück nach München in die neue Wohnung ziehe.