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Samstag, 25. Dezember 2010

Birgits Weihnachtskolumne

Es ist der 1. Weihnachtsfeiertag und ich dachte so, ich könnte Euch mit ein paar meiner Gedanken zum diesjährigen Fest "beglücken".

Bin gestern noch am Friedhof gewesen, hab meiner Mama ein Christbäumchen aufs Grab gestellt, weil sie das immer so gern hatte. Hab mich neben dem Grab in einer nassen Schneeschicht festgefahren, konnte aber alles platzieren und hielt dann erstmal inne. Im April 2011 sind es vier Jahre, dass sie nun dort liegt, mir kommt es vor als wären es erst ein paar Monate. Am Friedhof zerreißt es mir immer fast mein Herz, zu Hause ist es besser. 

Als ich da so saß, sprach mich von hinten ein Mann an: "Mei, is immer traurig am Friedhof, gell?! Ja, und behindert sans a no!"

Die Kombination dieser beiden Fakten, das war schon irgendwie witzig, hat mich schlagartig aufgeheitert. Ich blieb dann auch nicht mehr lang, weil ich Angst hatte, dass ich "schneetechnisch" nicht mehr gut heimkommen würde. 

War irgendwie ne Wahnsinnshektik in den U-Bahnen und vor dem Einkaufszentrum. Bei mir war's schön ruhig. Ich hab zu Hause langsam alles fertig gemacht, das Bäumchen geschmückt... 

Wie und durch was "Weihnachten bei einem einkehrt", das ist oft schwer nachzuvollziehen, aber als ich dann im Wohnzimmer saß, der Weihnachtsbaum erleuchtet war, die Kerzen am Adventskranz brannten, sich die Katzen auf dem Sofa einfanden, da war's einfach Weihnachten!

Für viele ein Horror: allein am Heiligen Abend. Für mich ein Geschenk. Ein Geschenk, sich wieder auf das Wesentliche dieses Festes besinnen zu dürfen, auf den Ursprung: die Geburt Jesu Christi. Ich kenne mehr Menschen, für die Weihnachten nur die Bedeutung des gemütlichen Familienfestes hat, als die für die Weihnachten wegweisend ist. 

In den letzten Wochen hab ich viel darüber hören müssen, wie furchtbar die Kirche, etc. ist und warum man nicht an Gott glauben sollte. Doch all diese Menschen feiern Weihnachten, sie feiern auch Ostern. Fragt sich nur, warum?!?

Wie auch schon in den letzten Jahren hab ich viel nachgedacht an diesem Abend. Nichts Trübseliges oder so, mehr über mich und meinen Platz auf dieser Welt. Und ich leg dann auch immer "symbolisch" meinen Dank für viel Gutes in meinem Leben, aber auch meine Bitten "in die Krippe". 

Und Gnade ist es, wenn dann Ruhe bei einem einkehrt, wenn es so scheint als würde die Welt ein wenig innehalten, wenn man zufrieden mit dem ist, was man hat, wenn sich das Gefühl breit macht, beschenkt worden zu sein. (Das bin ich materiell sowieso wirklich geworden, von guten Freunden mit sehr durchdachten Gaben! DANKE)

Und was gestern begonnen hat, das hat sich heute am 1. Feiertag fortgesetzt: Kein Stress, nur meine Kampfschmuser, die dauernd gestreichelt werden wollten, lecker Essen und einfach da sein oder was tun zu müssen. Schön, mein Weihnachten!