Latest Entries »

Dienstag, 18. November 2008

Meine Lerngruppen sind endlich wieder angelaufen



Durch ein paar besondere Startschwierigkeiten hat meine Lerngruppe in diesem Jahr erst sehr spät angefangen.

Bin nicht mehr in der "Schule für Erziehungshilfe", habe jetzt Schülerinnen aus der Haupt- und Förderschule (die sogar in meiner Straße liegt). Mir wurde der Wechsel angeboten, weil ich die Arbeit auf diese Weise quasi direkt "um die Ecke" habe. Gerade im Winter natürlich eine riesen Erleichterung.

Bin in den Gemeinderäumen der evangelisch-reformierten Kirche "stationiert", dort auch "allein auf mich gestellt". Letzteres gefällt mir sehr gut, weil ich so endlich wieder wie "früher" im Förderunterricht in Duisburg arbeiten kann. Letztes Jahr in der Schule für Erziehungshilfe hatte ich das Gefühl, daß ich mehr Regeln und Vorschriften zu beachten habe als meine Schüler. Das war schon schräg. Mir liegt sehr viel daran, daß die Unterrichtszeit für den Schüler so optimal wie möglich ausgenutzt wird. Das bedeutet auch, daß ich versuche, auf jeden individuell einzugehen. Letztes Jahr war das nicht möglich, dieses Jahr "darf" ich das wieder, das freut mich sehr, jetzt macht es auch wieder richtig Spaß.

Es sind derzeit "nur" drei Schülerinnen, eine ist noch in Kur, kommt erst nach den Weihnachtsferien. Zwei sind siebte Klasse Förderschule, eine achte Klasse Hauptschule. Letztere hab ich noch gar nicht zu Gesicht bekommen. Die wurde extra noch einen Tag vor dem ersten Unterrichtstag antelefoniert, erschien dann nicht. Hab der Familie einen Brief in den Briefkasten geworfen (mit Wegbeschreibung, falls es daran hapern sollte), zudem mit meiner Telefonnummer, um ggf. absagen zu können. Wenn das Mädel noch einmal unentschuldigt fehlt, dann ist sie eh so gut wie raus. Die Warteliste für diese Plätze ist derzeit zwei Jahre, insofern... .

Was immer wieder interessant festzustellen ist: überall in dem Bereich gibt es ähnliche Schüler, die keine Bücher und Schulhefte mitbringen, die angeblich nichts auf haben; die gleichen Ausreden, das gleiche Gehabe, die gleichen Sprachschwierigkeiten. Und trotzdem. Das ist - abgesehen von diversen nervigen Momenten - genau die Arbeit, die mir immer noch Freude macht.