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Mittwoch, 5. September 2007

der Berg wird immer größer

Irgendwie wird der Berg an Problemen, Dingen, die zu Erledigen sind, Anträgen... immer größer. Kaum hat man eines weg, kommen schon zwei neue Sachen dafür. Diese ganze Situation überfrachtet mich total. Oft denke ich, wie schön es doch wäre, wenn ich jetzt einfach aufs Fahrrad steigen und irgendwo hinfahren könnte. Ich wäre so gern in dieses neue Galaxy-Bad in München-Erding gegangen, das mit den vielen Rutschbahnen. Hatte schon total auf die Eröffnung hingefiebert und jetzt geht gar nichts mehr in dieser Richtung. Der Rollstuhl nervt mich total, ich komme voran wie eine Schildkröte im vierten Gang und bin schon nach ein paar hundert Metern irgendwie am Ende. Würde einfach gerne nach Essen, in meine schöne Dachgeschoßwohnung zurückgehen und mein Leben weiterleben. Ich fühl mich sehr wohl im "Pott" seit 13 Jahren und muß ihn jetzt wahrscheinlich verlassen, weil Essen ansich nicht wirklich behindertenfreundlich ist. Meine Freunde leben dort, neben dem Studium hatte ich Arbeit, die mir viel Spaß gemacht hat, tja und mein Studium... - keine Ahnung wie das weiterlaufen soll. Ich kann kaum am PC tippen, wie soll ich dann die Diplomarbeit schreiben. Das hier diktiere ich mit Hilfe eine Spracherkennungsprogramms in den PC. Wo werde ich weiter wohnen? Die Wohnung meiner verstorbenen Mutter, die ist auf Dauer viel zu eng. Wovon soll ich leben? Sozialhilfe. Nein, sicher nicht. Die, auf die ich bisher in diesen Ämtern getroffen bin, das waren alle ganz fiese Gestalten. Hatte so den Eindruck, daß ein Kriterium, um dort eingestellt zu werden auf jeden Fall ist, daß man kein Herz hat. Oder es ist denen verloren gegangen, aber da kann ich ja nichts dafür. Um meinen Lebensunterhalt zu verdienen möchte ich gern ein Lernprojekt für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene/Senioren gründen. Soll so eine Mischung aus Förderunterricht, Hausaufgabenhilfe und Kursen sein, die sehr individuell auf den einzelnen abgestimmt werden. Würde gerne ein Zimmer meiner neuen Wohnung dafür hernehmen. Pläne sind ja ganz gut, aber die Umsetzung. All die offenen Fragen: Ist so ein Lernprojekt eine Form der Selbstständigkeit und wenn ja, was muß ich dafür tun und beantragen? Wo erfrage ich das überhaupt? Arbeitsamt, Handelskammer? Bekomme ich Wohngeld? Und dann allein der Umzug! In dem Zustand ziehe ich mit quasi zwei Wohnungen um.
Manchmal fühle ich mich in all dem schon recht einsam. Ich hab zwar ein paar gute Freunde, allen voran meine beste Freundin hier in München, die mich sehr tatkräftig unterstützen, immer ansprechbar sind, aber solche Dinge kann mir halt keiner abnehmen.
Und meine drei Katzen, die geben mir zur Zeit unheimlich viel Kraft. Mein Kater Mikosch geht gar nicht mehr von mir weg seit meine Mama tot ist und ich danach so lange im Krankenhaus war. Er spürt total, wenn ich traurig bin oder es mir nicht gut geht. Während ich das schreibe liegt er schnurrend auf meinem Schoß. Seine Schwester Joschi ist eher zurückhaltend, manchmal etwas zickig, aber eine Seele von Katze. Und mein "kleines Monster" Roma, die wird immer schmusiger trotz ihres schweren Schicksals, trotz all dem, was sie schon als kleines Kätzchen durchmachen mußte. Diese Katze, ein Thaikätzchen, trägt viel Hoffnung in sich, daß nichts so bleiben muß wie es mal war. Niemand hätte gedacht, daß sie jemals so viel Zutrauen fassen, sich überhaupt streicheln lassen würde. Und nun schmeichelt sie sich an als ginge es um ihr Leben.
So ist das im Leben von Katzen und Menschen: "Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen!"
Na dann, gute Nacht.

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