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Sonntag, 2. Dezember 2007

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...



Stufen


Wie jede Blüte welkt und jede Jugend dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, blüht jede Weisheit auch und jede Tugend zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen. Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen. Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde uns neuen Räumen jung entgegen senden, des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
(Hermann Hesse)

Dieses Gedicht sagt sehr viel über meine derzeitige Verfassung aus. Ich hätte gern "mein Leben" im Ruhrgebiet zurück, würde einfach gerne dort weitermachen wo ich vor über einem Jahr "aufgehört" habe. Heiter soll ich, nach dem Gedicht, "Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen". Tja, ich würde mich lieber in so einem Raum seßhaft machen.
Doch so wie Hermann Hesse schreibt ist wohl wirklich wichtig, daß jedem Anfang ein Zauber inne wohnt, der uns beschützt und der uns hilft zu leben. Ich bin sehr gespannt, welcher Zauber mich erfassen wird, wenn ich jetzt wieder ganz zurück nach München in die neue Wohnung ziehe.

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