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Sonntag, 14. Oktober 2007

"Oasen"


Eigentlich darf ich wegen der Epilepsie nicht alleine zum Schwimmen gehen und wegen der Ataxie wäre eine Begleitperson durchaus auch nicht schlecht gewesen, ich hatte jedoch heute Nachmittag unwahrscheinlich große Lust ins Westbad zu gehen und bin dann einfach los.

Lief alles komplikationslos. Schön ist am Westbad, daß es total viele Sprudeldüsen im Außenbecken gibt (mit Sole) und sie haben dort auch zwei schön größe Whirlpools.

Als ich mir heute im Außenbecken den festen Strahl einer Wasserdüse massierend über meinen verspannten Nacken, die schmerzende Schulter und den Rücken habe sprudeln lassen, da war mir als würde die Zeit einfach stehenbleiben. Ich blinzelte durch die Augen durch das auf mich herabperlende Wasser und wegen dem einfallenden Sonnenlicht war es wie als würden vor mir kleine Goldtröpfchen auf die spiegelnde Wasserfläche fallen. Alle Anspannung ist von meinen Muskeln abgefallen, ich fühlte mich unwahrscheinlich gut. Hab die Augen zugemacht und einfach geträumt. Alles war licht, hell und wie gern hätte ich in dem Moment auf die "Pause"- oder "Stopp"-Taste gedrückt, um diesen Zustand festhalten zu können.
Unter diesem "Miniwasserfall" stehend und die anderen beobachtend ist mir auch klar geworden wie angenehm das ist, daß im Wasser eigentlich jeder gleich ist. Niemand sieht mir sofort an, daß ich derzeit im Rollstuhl sitze, niemand schaut komisch, weil ich meine Bewegungen im Wasser nicht so unkoordiniert sind.
Schön, daß es solche "Oasen" inmitten meines zur Zeit sehr schwierigen, nervenaufreibenden Alltag gibt. Vor allem sind meine Muskeln immer noch angenehm entspannt. Ich glaube, ich verlege meinen Wohnsitz ins Westbad... . ;-))



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